Ursachen für ausgewaschene Zementfugen

Fugen in der Dusche werden «bröselig» – wieso?

Bereits ein bis drei Jahre nach der Verlegung treten bei den meisten Zementfugen im Badezimmer Abwaschungen und/oder Löcher auf. In der Regel sind davon die Fugen unterhalb der Mischbatterie (Chrom- oder Edelstahlblende) je nach Alter ca. 2-3 mm ausgewaschen und weisen häufig Löcher auf. Primär sind von diesem Prozess die Lagerfugen (horizontale Fugen) betroffen. Stellfugen (vertikale Fugen) weisen meist nur sehr geringfügige Vertiefungen bzw. Abwaschungen auf. Der Grund dafür, dass vor allem die horizontalen Lagerfugen angegriffen werden, liegt darin, dass aggressive Reinigersubstanzen hier länger verweilen als in den vertikalen Stellfugen. Dort fließen die Reiniger schneller ab und wirken so kürzer ein.

 

Wodurch werden die Schäden verursacht?

Verursacher der Schäden sind suspekter Weise unsere gebräuchlichen und oft verwendeten Badreiniger, da diese (bis auf sehr wenige Ausnahmen) zwar Verschmutzungen wie Seifenrückstände von Badezusätzen und vor allem Kalkablagerungen aus dem Leitungswasser entfernen, aber leider auf saurer Basis wirken. Schädlich sind dabei vor allem Zitronen- und Essigsäure. Denn die sauren Reiniger lösen zwar zuverlässig Kalkrückstände auf, bei starken Kalkablagerungen ist allerdings mehrmaliges Auftragen des Reinigers erforderlich. Problematisch ist dabei, dass es sich bei derartigen sauren Reinigern schlichtweg um zementaggressive Reiniger handelt. So entfernen Sie mit dem Aufsprühen der Reiniger nicht nur, wie gewollt, Kalkrückstände auf Keramikbelag und Sanitärarmaturen, sondern greifen gleichzeitig auch die Zementmatrix der hydraulisch erhärtenden Fugen an. Nach und nach werden so die Füllstoffe der zementären Verfugung (Quarzsande, Quarzmehle), bei farbigen Fugen auch die Farbpigmente, freigelegt und durch das Abstrahlen mit der Brause weggespült – die Zementverfugung baut sich chemisch ab. Natürlich finden diese Vorgänge zunächst im mikroskopisch kleinem Rahmen statt, jedoch führt ein permanenter Abbau letztendlich zum völligen Auswaschen der Verfugung.

 

Achten Sie auf Anwendungshinweise der Badreiniger

Auf den Rückseiten der Badreiniger finden Sie Anwendungshinweise. Diese sollten Sie sich stets genauestens durchlesen. Im Regelfall lesen Sie dort Sätze wie: «Reinigt gründlich und schonend Armaturen, Fliesen, Kacheln, Kunststoffoberflächen, Duschen, Badewannen aus Kunststoff und säurefeste Emaille.» Weiterhin wird hingewiesen und eingeschränkt: «Bei starken Kalkflecken länger einwirken lassen, nachwischen und den Vorgang wiederholen. Nicht anwenden auf Marmor oder sonstigen Kalkstein- flächen, da diese für die Behandlung nicht geeignet sind.» Von der Fugenproblematik aber kein Wort, dabei müsste jedem Hersteller von Reinigungsmitteln klar sein, dass man in aller Regel Fliesen ohne Fugen nicht verlegen kann.

 

Wie kann dem abgeholfen werden?

Der Verbraucher muss sich also schon beim Kauf des Fugenmaterials darüber im Klaren sein, dass Abwaschungen und kleine Löcher in den Zementfugen entstehen können. Wenn auch erst in zwei oder drei Jahren. Lassen Sie sich deshalb über Alternativen zu Zementfugen aufklären, denn es gibt sehr wohl auch säurebeständige Verfugungen z.B. auf Epoxidharz-Basis. Diese Verfugungen sind allerdings teuer, da der Quadratmeterpreis der Epoxidharzverfugung höher als der Materialpreis der Fliesen sein kann. So können Sie Schäden vor allem dadurch vorbeugen, dass Sie die Keramikbeläge im Badezimmer mit neutralen und/oder alkalischen Reinigern säubern. Auf dem Markt gibt es einige neutrale und/oder alkalische Badreiniger, die keine aggressiven Auswirkungen auf Ihre Verfugung haben, wie z.B. Lithofin Produkte, zu finden auf meiner Webseite unter Ratgeber – Pflegehinweise.